Phosphatidylcholin statt „Fett weg Spritze“?
Phosphatidylcholin (PC) ist ein spezieller Vertreter der Phospholipide, der nicht nur Einsatz auf der Haut findet, sondern im Kontext der Dermatologie und ästhetischen Medizin auch sprichwörtlich unter die Haut geht. Denn PC ist Bestandteil der Injektionslipolyse, umgangssprachlich auch „Fett weg Spritze“ genannt. Mittels Injektionslipolyse lassen sich bei normalgewichtigen Menschen kleinere, aber hartnäckige Fettdepots in ca. 70-80 % der Fälle gut behandeln (z. B. Doppelkinn, Cellulite, Reiterhosen oder Fettdepots an Bauch oder Hüften). Das Auftragen einer Phosphatidylcholin-haltigen Creme wird hier jedoch keinen vergleichbaren Erfolg zeigen. Dafür ist die Konzentration deutlich zu niedrig.
Woran erkennt man, ob ein Pflegeprodukt Phospholipide enthält?
Nicht immer werden Phospholipide auf der Inhaltsstoffliste unter dem INCI „Phospholipids“ geführt. Oftmals liest man stattdessen auch Lecithin oder Hydrogenated Lecithin. Lecithin stammt aus pflanzlichen (Soja) oder tierischen Quellen (Eigelb) und ist ein Gemisch aus verschiedenen Lipiden, darunter auch Phospholipiden. Bei hydriertem Lecithin (hydrogenated Lecithin) handelt es sich um eine speziell aufgearbeitete Version von Lecithin, bei dem die Fettsäuren der enthaltenen Phospholipide keine Doppelbindungen mehr enthalten und als gesättigte Fettsäuren vorliegen.
Sind Emulgatoren schädlich für die Haut?
Vor allem die Naturkosmetik verzichtet bewusst auf den Einsatz konventioneller Emulgatoren. Diese sind in Verruf geraten, weil sie die Hautbarriere destabilisieren und Fette aus der Haut lösen sollen. Dies ist nun mal die Eigenschaft von Emulgatoren: Wasser und Fett in Lösung bringen, das kann also theoretisch auch auf und in der Haut stattfinden. Dennoch sind Pflegeprodukte heute im Allgemeinen so formuliert, dass dieser Effekt nicht in hautschädigendem Maße auftritt. Wer jedoch sicher gehen möchte, greift zu Pflegeprodukten, welche hautverwandte Phospholipide oder Lecithin als Emulgatoren nutzen.