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Hautpflege

FUNGAL AKNE

Gerötete und oft stark juckende Pickelchen, die nicht auf die üblichen Akne-Treatments ansprechen und sich auch nicht ausdrücken lassen. Das kann eine Fungal Akne sein. Hier erfährst du alles über hrei Ursachen, Symptome und Behandlung.

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.

Hautpflege kann bei verschiedenen Hautzuständen und dermatologischen Erkrankungen Linderung verschaffen und unterstützend wirken. Jedoch steht bei einer Hauterkrankung oder bei einem entsprechenden Verdacht stets die ärztliche Abklärung im Vordergrund. Denn nur Dermatolog*innen dürfen eine medizinisch valide Diagnose stellen und können ggf. entsprechende medikamentöse Behandlungen einleiten. 

Kurz und knapp: Fungal Akne

  • Tritt häufig im Bereich der T-Zone, am Haaransatz, Brust und Rücken auf
  • Charakteristisch sind kleine, sehr regelmäßige und juckende Papeln
  • Ursache der Fungal Akne ist der Malassezia-Hefepilz
  • Hautpflege bei Fungal Akne setzt auf eine milde Reinigung und eine möglichst ölfreie Pflege

Was versteht man unter einer Fungal Akne?

Fungal Akne ist eine Pilzerkrankung der Haut. Hervorgerufen wird sie durch den Hefepilz Malassezia, weshalb Dermatologen auch von einer Malassezia Folliculitis sprechen. Der Malassezia Pilz gehört übrigens gemeinsam mit vielen weiteren Mikroorganismen zu unserer normalen Hautflora. Klingt erstmal etwas ungewöhnlich, aber diese Mikroorganismen sind maßgeblich an einem gesunden Hautbild beteiligt, indem sie etwa zur Stabilisierung unseres Säureschutzmantels beitragen.

Ergeben sich nun aber Verschiebungen im Bereich der Hautflora, kann es vorkommen, dass der Malassezia Pilz stärkere Anteile übernimmt und das Gleichgewicht der Hautflora stört. Dann kann es zu einer Fungal Akne kommen.

Symptome einer Fungal Akne

  • Kleine, sehr regelmäßige und juckende Papeln
  • Die Papeln sind entzündete Knötchen ohne Inhalt, weshalb Ausdrücken nicht sinnvoll ist
  • Die Haut erscheint gerötet und kann sich verfärben (Hyperpigmentierungen)
  • Reibung kann die kleinen Papeln stark reizen und zusätzlich zu Entzündungen führen
  • Während der Abheilung kommt es zu einer Krustenbildung

Wer ist von Fungal Akne betroffen?

Fungal Akne kann in jedem Alter auftreten, denn der Malassezia Pilz ist permanent auf unserer Haut angesiedelt. Da die Hautflora jedoch altersabhängig variiert und sich verändern kann, wirkt sich das auf die Entstehung einer Fungal Akne aus. Grund dafür liegt unter andrem in einer erhöhten Talgproduktion, wie sie häufig in der Pubertät und dem jungen Erwachsenenalter auftritt. Die Haut ist hierbei oftmals fettiger und erscheint öliger, da die Talgdrüsen (auch hormonell bedingt) mehr Fette produzieren. Dies wiederum ist nicht nur optimale Nahrung für den Malassezia Pilz, der sich dadurch vermehrt, auch scheint Malassezia nun tiefer in die Hautdrüsen eindringen zu können.

Sobald sich die Talkproduktion und der Fettgehalt der Haut mit zunehmendem Alter wieder reguliert, nimmt auch die Tendenz zur Fungal Akne nach und nach ab.

Was kann man bei Fungal Akne tun?

Dermatologische Ansätze bei Fungal Akne

Meist lässt sich eine Fungal Akne allein aufgrund der charakteristischen Symptome schnell erkennen. Wer unsicher ist, sollte sich eine fachärztliche Abklärung suchen. Ärzt*innen können eine Fungal Akne zweifelsfrei diagnostizieren und unter Umständen auch Antimykotika verschreiben. Antimykotika wirken gegen Pilze – Mittel der Wahl bei Fungal Akne ist Ketoconazol. Antibiotika, die lediglich gegen Bakterien wirken sind bei Fungal Akne unwirksam und können sie sogar noch verschlimmern.

Finger weg von Hausmitteln

Mit Teebaumöl, Zitronensaft oder Apfelessig lässt sich eine Fungal Akne nicht behandeln. Vielmehr besteht hier sogar Gefahr, das Hautbild durch die Reizung der Haut zusätzlich zu verschlimmern.

Achtung: Hitze und Schweiß

Steigende Temperaturen können zum Entzündungsgeschehen und einer erhöhten Schweißproduktion beitragen. Das lässt sich natürlich nicht immer vermeiden, aber Sauna Dampfbäder oder direkte Sonne müssen nicht sein. Was hingegen sehr gut funktioniert: betroffene Stellen kühlen, das beruhigt die Haut und reduziert Rötungen – zum Beispiel mit einem kühlen Stein oder Jade-Roller aus dem Kühlschrank.

Neben erhöhten Temperaturen kann auch Schweiß bei Fungal Akne problematisch sein. Denn Schweiß enthält Substanzen, die das Wachstum des Hefepilzes fördern. Daher Schweiß nach dem Training abwaschen und auch direkt die Kleidung wechseln.

Hautpflege bei Fungal Akne

Die passende Hautpflege bei Fungal Akne basiert unter anderem darauf, das Wachstum des Malassezia Pilzes nicht zusätzlich zu fördern. Bestimmte Inhaltsstoffe in Hautpflegeprodukten sind ein gefundenes Futter für den Pilz:

  • Fermentierte Extrakte oder Filtrate wie Galactomyces Ferment, Pseudoalteromonas Ferment, Saccharomyces Ferment, Bifida Ferment, Lactobacillus Ferment.
  • Fette, Öle und Lipide wie Glyceryl Stearate, Isopropyl Myristate, Oleic Acid, Linoleic Acid, Palmic Acid, Stearic Acid, Lauric Acid uvm.

Folgende Inhaltsstoffe hingegen eignen sich gut für die Anwendung bei Fungal Akne:

  • Grüner Tee Extrakt (INCI: Camellia sinensis leaf extract) wirkt beruhigend und entzündungshemmend
  • Propolis (INCI: Propolis): Der aus Honig stammende Stoff Propolis verfügt über entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften
  • Salicylsäure/BHA (INCI: Salicylic Acid): hilft dabei die beim Abheilungsprozess entstandenen Hautschüppchen sanft von der Haut abzutragen

Reinigung bei Fungal Akne

Neben den passsenden Pflegeprodukten, ist bei Fungal Akne vor allem die Reinigung ein wichtiger Schritt in der Pflegeroutine. Der Malassezia-Pilz vermehrt sich besonders in der Gegenwart von Fetten und Talg sehr gut. Dennoch sollte man die Haut nicht zu stark reinigen, es kommt nicht darauf an, die Haut komplett von Fett und dem Pilz zu befreien. Vielmehr sollte überschüssiger Talg hautschonend reduziert werden. Daher ist die Hautreinigung bei Fungal Akne mild und gründlich zugleich.

FAQ Fungal Akne

    

Was ist der Unterschied zwischen Fungal Akne und regulärer Akne?

Fungal Akne wird durch die Überbesiedlung des Malassezia-Hefepilzes im Bereich der Hautflora verursacht. Demgegenüber geht die reguläre Akne – auch Akne vulgaris genannt –unter anderem auf eine bakterielle Infektion zurück. Aus diesem Grund sind auch die medizinischen Behandlungsweisen der beiden Hauterkrankungen unterschiedlich: bei Fungal Akne wirkt ein Antimykotikum, bei Akne vulgaris ein Antibiotikum.

Auch was das Erscheinungsbild angeht, lassen sich Fungal Akne und reguläre Akne in der Regel gut differenzieren:

Charakteristisch für Fungal Akne: kleine, regelmäßig auftretenden Papeln ohne Inhalt, Entzündungen und starker Juckreiz. Lokalisiert vor allem im Bereich der Stirn, des Haaransatzes, der Kopfhaut sowie Brust und Rücken. Im Bereich von Kinn, Wangen- oder Kieferbereich tritt Fungal Akne nur selten auf.

Charakteristisch für Akne vulgaris: Pusteln, Pickel und Mitesser, die sich stark entzünden können. Tritt vor allem im Bereich der T-Zone, Brust, Nacken und Rücken auf.

Warum kann ein Antibiotikum Fungal Akne verschlechtern?

Da es sich bei Fungal Akne um eine Pilzerkrankung handelt ist es klar, dass Antibiotika nicht wirken, denn diese richten sich ausschließlich gegen bakterielle Infektionen. Wenn Antibiotika also unwirksam bei Fungal Akne sind, weshalb verschlechtern sie dann zusätzlich die Erkrankung?

Das liegt daran, dass Antibiotika die Hautflora zusätzlich aus dem Gleichgewicht bringen. Denn das eingesetzte Antibiotikum wirkt unter anderem auch auf die Bakterien der Hautflora und kann deren Wachstum hemmen. Dadurch werden diese Bakterien verdrängt, der Malassezia-Pilz kann noch besser gedeihen und das Erscheinungsbild der Fungal Akne verschlechtert sich weiter.

Wie behandelt man Fungal Akne auf der Kopfhaut?

Pilzerkrankungen können sehr hartnäckig sein und ohne die richtige Behandlung sogar Jahre andauern. Auch im Bereich des Haaransatzes und der Kopfhaut kann es zu Fungal Akne kommen, was als sehr unangenehm empfunden wird. Zur Behandlung von Fungal Akne auf der Kopfhaut bietet sich ein Shampoo mit dem Antimykotikum Ketokonazol an. Es sollten mindestens 2 % Ketokonazol enthalten sein.

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Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

Über die Autorin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.

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Literaturangaben

  1. Rubenstein RM and Malerich SA, Malassezia (pityrosporum) folliculitis. J Clin Dermatol. 2014 Mar;7(3):37-41.
  2. Vlachos C et al., Critical synthesis of available data in Malassezia folliculitis and a systematic review of treatments. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 Aug;34(8):1672-1683.